EUDY-Camp 2006 in Dublin

08.08.2006

Susi und ich sind verspätet mit dem Flugzeug gestartet und gelandet. Durch Zufall war eine Mitarbeiterin von EUDY da. Zufall? Ja, sie erwartete Delegierte aus Belgien, Finnland und Lettland. Wir wurden also abgeholt und fuhren zum Zielort „The King´s Hospital“. „The King´s Hospital“ war mal ein Krankenhaus, deswegen dieser Name, doch heute ist dort eine Schule. Als wir dort ankamen, waren die anderen Delegierten bereits da, auch Kilian und Alex. Die Mensa hatte bereits geschlossen – kein Abendessen mehr um 19 Uhr. Infolgedessen gingen wir alle gleich zur Aula, um die EUDY – Eröffnung zu erleben. Das EUDY-Programm und wir, die Delegierten, wurden gegenseitig vorgestellt. Der Höhepunkt dieses Abends zeigte Rob Roys Performance-Aufführung und währenddessen bekamen wir, Spätankömmlinge, die vorher bestellten Riesenpizzen. J

Zuletzt durften wir jeweils ein eigenes, dunkelgrün gestaltetes, EUDY – T-Shirt bekommen. Die Farbe hat hier natürlich eine Bedeutung. Grün tragen die Delegierten, Blau der EUDY-Vorstand, Weinrot die Organisatoren der EUDY, Weiß die Helfer, die von uns allen verlangt und gebeten werden 😉 und Schwarz die Gebärdensprachdolmetscher, sowie die Schreiberinnen.

Ach ja, wir wurden sogar noch weiter beschenkt. Apropos beschenkt: Wir zahlten dieses sicherlich durch die Teilnehmergebühren. Jeder bekam einen schönen kleinen Beutel, den man auch als Rucksäckchen nutzen kann. Der Inhalt war ein Programmheft für die EUDY-Woche, ein Notizblock, Stifte und Werbungsunterlagen mit Stadtplan von Dublin. Ein schönes Geschenk.

Es wurde schon spät, dennoch gingen wir alle in ein Pub. Dort war für den ersten Tag des Zusammentreffens ziemlich viel los. Der Grund waren die vielen Spiele, die nicht geplant waren, aber spontan begonnen wurden. Es war ziemlich lustig, so dass man sich vor Lachen nicht mehr an die Spielregeln halten konnte.

So, ich liege im Bett und teile mit anderen fünf Mädels (aus Holland, Wales, Irland, Norwegen und Spanien) einen Raum. Jetzt will ich schlafen gehen, denn bin nun ziemlich kaputt und müde. (1.00 Uhr)

09.08.2006

Gestern hatte es gegossen und heute scheint die Sonne. Schön! (8.00 Uhr) …

… Tomato Lichy, ein Engländer (London), hat seinen Vortrag über die Demonstration für die Gebärdensprachanerkennung in England gehalten. Er beschrieb, wie es abgelaufen ist und es gelungen war dieses durchzusetzen. Es war ein ziemlich interessanter und bewegender Vortrag. Das Motto „More choice not no choice!“, dass bei der Demonstration skandiert wurde, hat mich bis heute gefesselt. Dieser Satz hat viele bewegt. Tomato hat uns mit seinen Erfahrungen Anregungen und Tipps gegeben, wie man das Thema möglicherweise auch bei den anderen betroffenen Nationen durchsetzen könnte.

In der Freizeitstunde probierten die meisten Delegierten zum ersten Mal Bogenschießen aus. Trotz vielem „Danebenschießen“ gelang es am Ende einigen mit ihren Pfeilen die Zielscheibe zu durchbohren. Wer Bogenschießen nicht mochte, spielte Fußball. Es begann dann noch zu regnen – Ja, das ist Irland! Die verschiedene Freizeitaktivitäten konnten wir jeden Tag einmal bis zu ca. 2 Stunden nutzen.

Anschließend gab es zwei Workshops, in denen wir uns mit Folgendem beschäftigt haben:

„What do you want from the EUDY? “
“What makes your Deaf youth organisation different from other Deaf youth organisations?”

Bis zum Abendessen verbrachten alle die Zeit (ca. zwei Stunden) nach freier Verfügung. Danach, ab 19.00 Uhr, waren wir alle wieder in der Aula, da Thomas Philip seinen Vortrag über EUDY & SWOT hielt. Bevor wir für die späte Nacht zu Bett gingen, gab es wieder einen Gesellschaftsabend…

Zusammenfassung

Mit diesem sich ähnelnden Ablauf verliefen die Tage mit immer neuen interessanten Themen und Aufgaben. An einem halben Tag konnten wir die Stadt Dublin und deren Flair näher kennen lernen. An einem anderen Tag machten wir einen Tagesausflug durch die schöne, grüne irische Landschaft nach Glendalough. Dort besuchten wir ein altes Dorf, das heute als Museum betretbar ist.

Ein solch tolles Angebot gibt es für junge gehörlose Menschen nicht alle Tage. Ich bin froh, das einmal erlebt zu haben, bevor ich das nächste EUDY-Camp aufgrund Altersbeschränkung nicht erleben werde. Es können sich nur Jugendliche bzw. junge Leute bis zum 30. Lebensjahr anmelden und am EUDY-Camp teilnehmen.

Die vier Delegierten aus Deutschland: v.l.: Susanne Bayer, Alexander Straub, Kilian Knörzer und Daniela Michel

Das nächste EUDY-Camp wird im Sommer 2008 in Serbien stattfinden.

Daniela Michel

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