Deaf Youth Way in Essen

Die Stadt Essen war der Tatort, das Seminar fand von 17. bis 19. November 2006 an der Curtiusstraße im Internat der Hörgeschädigten statt.

Fabian Spillner und Olga Rogatschewskaja waren die Täter, denn sie organisierten dieses Seminar. Sie hatten einen Ziel: die Zukunftsperspektive den gehörlosen Jugendlichen zeigen! Damit die Jugendliche keine Bange von ihrer Zukunft haben und sich an Vorbilder orientieren, mit denen sie sich besser identifizieren konnten, sollten die gehörlose Personen die Referenten sein.

(Von links: Stefan Goldschmidt, Fabian Spillner, Kilian Knoerzer, Seyed-Ali „ACE“ Mahbaz, Jenny Igersky, Olga Rogatschewskaja)

Die Gehörlosen können auch unsere Vorbilder sein und deswegen hieß das Seminar „Deaf Youth Way“. Gut über 60 Jugendlichen aus ganz Deutschland haben sich rasch durch Internet angemeldet und ein solcher Ansturm gab es in Geschichte des DGJ.eV noch nie. Ein neuer Rekord durfte Fabian Spillner mit vollem Stolz den Teilnehmer verkündigen.

Das Seminar wurde in 3 Tagen durchgeführt, Freitag, Samstag und Sonntag. Die Teilnehmer waren sehr interessiert. Sie erfreuten mit ihrer Konzentration und Durchhaltensvermögen. Man sah kaum gähnende Jugendliche. eine überraschung, denn in der Schule kennt man es anders =)

Am Freitag gab´s interessante Themen bezüglich der Berufswelt: Der Vortrag „Ausbildung als Arbeitstherapeutin“ wurde von Jenny Igersky gehalten. Sie berichtete über den Ausbildungsinhalt und ihre Erfahrungen im Umgang mit behinderten Menschen. Die Zuschauern waren ganz gebannt auf den Vortrag und stellten viele Fragen zu diesem Beruf und konnte auch vieles erfahren z.B. Zukunftsperspektive, Aufstiegschancen und weiteres.

Anschließend gab es einen interessanten Vortrag zum „Wie stelle ich mich vor?“ von Fabian Spillner. Er klärte alle auf, was ein Vorstellungsgespräch ist und was vor einem Vorstellungsgespräch zu tun ist. Inhaltlich geht’s um z.B. Wie kann ich mich vorbereiten? Wie kläre ich die Dolmetscherfrage? Wie sieht es mit der Terminvereinbarung aus? Wie soll ich mich anziehen? Wie beantworte ich die Fragen? Um Aufmerksamkeit der Jugendlichen zu checken, holte man einen Buben nach vorne und er musste einen Bewerber spielen. Anhand der Beobachtungen dachten die Jugendliche darüber nach, was er falsch und was er richtig tat. Der Vortrag war sehr lebhaft und mit schöner Präsentation gehalten.

Am Samstag, den 18. November, waren folgende Themen dran: „Mein Lebensweg“, „Ausbildung als Systemelektroniker“, „Alles über Front Runners“ und „Europe Union of Deaf Youth“. Susann Pufhan begann den Tag mit ihrem sehr lebhaften Vortag über ihren Lebensweg. Sie erzählte, wie sie durch ihr Leben raufen musste, um eine Anerkennung zu bekommen. Über ihre Schulzeit und was sie in ihrer Familie durchsetzen konnte, konnte man erfahren. Gleich danach nach kurzer Pause gab Kilian Knörzer den Ausbildungsberuf als Systemelektroniker wieder. Man konnte viel über diesen Beruf in Erfahrung bringen und dabei ist man um viele Erfahrungen reicher: Er erzählte auch über den Umgang mit seinen Arbeitskollegen.

Nach der Mittagspause war der Front Runners in der Reihe, Seyed-Ali Mahbaz und Ellen Yassine Nauta hielten einen vierstündigen Vortrag mit schöner Präsentation und Videofilme. Die beiden erzählten als Einleitung über den Inhalt von Front Runners z.B. Was macht man dort? Was ist Front Runners? Front Runners beschäftigte sich in der letzten Zeit viel mit diversen Themen und machten Workshops und da bekamen wir die Gelegenheit, ihr Wissen auch erfahren zu können z.B . Audism, Deaf Hood, …

Zum Anschluss vor dem Abendessen informierte Kilian Knörzer, der vor kurzem ins Board von EUDY gewählt wurde, was EUDY ist, wie deren Struktur aussieht und was bisher die EUDY sich eingesetzt hat, sowie was EUDY in der Zukunft vor hat.

Vor dem Abschluss gab es Gesellschaftsspiel „Debatte“, wo die Jugendlichen Pro und Kontra Argumente zu diversen Themen ausdenken mussten und wer die besten Argumente in der Tasche hatte, kam weiter zur nächsten Runde. Die Gewinner Rafael Grombelka und Claudia Kremer konnten den zuschauer beibringen wieso Quark besser als Joghurt sei. Dieses Spiel wurde von Christian Sailer und Kilian Knörzer organisiert und durchgeführt mit der Hilfe von 3 Jurys.

Am letzten Tag konnte man was über Studieren erfahren. Das Thema war „Auslandsstudium beim Gallaudet / USA“. Der Referent war selber dort und konnte seine Erfahrungen uns weitergeben. Stefan Goldschmidt führte zuerst die Geschichte Gallaudets ein und Punkt zum Punkt erzählte er uns über Gallaudet und erzählte dazu seine persönlichen Erfahrungen. Danach gab es Diskussion über das Studium.

Das Seminar wurde mit Vorschau 2007 der Deutschen Gehörlosen Jugend mit großer Begeisterung beendet und viele haben den Wunsch, dass ein solches Seminar im Jahr 2007 auch durchgeführt werden sollte.

Es gab zwei Gruppen von Teilnehmern: eine Gruppe mit Übernachtung in der Jugendherberge und eine Gruppe, die nur pendeln wollen Die Jugendlichen, die sich für mit Übernachtung entschieden haben, übernachteten in der Jugendherberge an der Pastoratsberg 2. Dort bekamen sie exklusiv Spielprogramme inkl. Kennenlernabend und weiteres.

Für die Nascher fehlte es nicht an Süßigkeiten und Chips. Alle waren stets verstärkt um sich besser konzentrieren zu können.

Sehen Statt Hören (Bayern3), Spectrum11 (www.spectrum11.de) und LifeInSight war vor Ort und werden demnächst Reportage veröffentlichen.

Es war toll, sowohl für Jugendliche als auch für Referenten und Organisatoren.

Fabian und Olga

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