Nachdem das Kindercamp ein Jahr stillgelegt war, hatten diesmal die Initiative Gehörlosen Jugend und Deutscher Gehörlosen Jugend e.V. im Sommer 2005 das 4. bundesweite Kindercamp für hörgeschädigte Kinder wieder fröhlich aufgeweckt.
Das 4. Kindercamp fand vom 10.8. bis 19.8.2005 im Schullandheim Hubertushaus in Steibis/ Allgäu statt.
Das Hubertushaus lag auf ca. 1320 m Höhe, unterhalb des Häderichs, umrandt von Wald, Wiesen und einem kleinen Moorsee. Es stand bisher wie immer unter dem Motto: „Sprache, Kultur, Natur, Spiele und Spaß“. Es waren 16 Kinder aus verschiedenen Bundesländern dabei, alle im Alter von 10 bis 14 Jahren.
Die Leiterin des Camps war Doris Goldschmidt und die andere 4 gehörlose Betreuer.
Die Kinder kamen meistens aus Bayern, und einige aus NRW, Baden Württemberg, Rheinpfalz und Hessen.
Es war ein schönes Wiedersehen mit der einigen ehemaligen Kinder, die an KC 2001/2002 und 2003 teilgenommen hatten. Und die andere sind ganz neu gekommen. Am Anfang hatten die einige Kinder einander ganz fremd gehalten. Durch das Kennenslernspiel fing es an, die Kinder schnell im Kontakt miteinander aufgenommen zu haben.
Anschließend machten wir eine Verlosung zur Zimmerverteilung, eine Info-Runde über das Kindercamp, und wir bildeten Teams, in denen je fünf Kinder mit einer/m Betreuer/in für die gesamte Zeit in einer Gruppe zusammen waren.
In den darauffolgenden Tagen haben wir gemeinsam vieles erlebt und unternommen:
Es fing an mit der abwechselungsreichen Programme am Draußen und im Haus: Kennenslernspielen, Wanderungen, Schwimmen auf Alpsee, einen Schnitzeljagd durch das Natur, Wissenskiste, und die weiter verschiedene Spiele und Punktsspiele ( dieses Art der Spiele sollte die J – Punkte von jeder Gruppe durch das Wetten gesammelt werden.)
Neben dem Aktivitäten machten wir auch Tischtennisturniere. Die Kinder spielten ganz eifrig und spannend.
Ein schönes Erlebnis war natürlich unsere „unheimliche Wanderung“, bei der wir spätabends mit Fackeln durch Alpenflora und Moorsee gegangen sind.
Im Rahmen des Programms ist auch an Teamgeist, Kooperationsfähigkeit und Respekt gefragt. Wir hatten die Kreativitätsstunde zum Malen und Basteln angeboten. Ein Beispiel ist, die verschiedenen Teams bauen je ein Landschaft, was voraussetzte, dass man vorher im Team diskutieren und aushandeln musste, wie dieses Landschaft aussehen soll und wer sie wie baut.
Das waren die“ besonderen“ Ereignisse. Jeden Abend machten wir eine „Smile-Runde“: Die jeweiligen Teams erfuhren von der Tagesleitung (je 1 Betreuer/in bzw. die Leiterin war für einen Tag für die Durchführung des Tagesprogramms verantwortlich), wie viele Punkte sie am Tag erreicht haben, es wurde darüber geredet, wie der Tag war, es wurde kritisiert, Meinungen ausgetauscht und diskutiert.
Außerdem war Lisa, eine 4 Jahre alte Gebärdenpuppe aus dem Allgäu, sozusagen unser „Die Beliebteste“, an einigem Abend zu uns zum Besuch gekommen, weil sie sehr gerne um eine „Gute – Nacht – Geschichte“ von der Betreuerinnen mitzugeschaut hatte.
Einige Betreuerinnen hatten Märchen, ihre Erfahrung über Kanufahrt in Schweden und das Leben mit Husky erzählt. Die Kinder waren immer von der Gute – Nacht – Geschichte sehr fasziniert und begeistert.
Die Zeit ging schnell um, und so kam sehr bald der letzte Abend: Wir feierten ein letztes Mal ein schönes Fest, grillten, stellten das Theater dar und verliehen die Preise für die Teams. Alle bekamen die KC-Zeitung, die die Kinder mit nach Hause mitgenommen und ihre Eltern gezeigt haben können, was wir einen schönen Aufenthalt mitten in den schönen Allgäuer Alpen genossen und erlebt haben.
Am Morgen danach waren alle etwas ruhig gestimmt, bis nur ein Satz machte uns etwas fröhlicher: „Bis zum nächsten Mal beim Kindercamp!“
Das Wichtigste ist unserer Meinung nach, dass dieses Art der Veranstaltung für die Kinder während der Schulferien weiter durchgeführt werden soll. Jeder konnte neue soziale Kontakte knüpfen und vor allem Erfahrung und Freude mit nach Hause nehmen. Erfahrung fand statt zum Beispiel an Teamgeist, Austausch mit anderen Kindern aus verschiedenen Gehörlosenschulen, das Eintauchen in die Gehörlosenkultur und die Identifikation mit den gehörlosen Betreuer-/innen.
Wir, Kindercamp-Team, möchten die Initiative Gehörlosen Jugend und Deutscher Gehörlosen Jugend e.V. ganz herzlich bedanken für Ihre Unterstützung der Veranstaltung des Kindercamps.
Doris Goldschmidt